1. Juni 2017:
In diesen Stunden ist es soweit und Enda Kenny, den wir durchaus gut und persönlich kannten, seit Mitte 1996 schon, als er zusammen mit Michael D. Higgins im gleichen "Rainbow-Coalition"-Kabinett
saß, tritt endgültig zurück - dann, wenn sich die Partei auf einen Nachfolger geeinigt haben wird. Später wird er dann auch kein Taoiseach ("Häuptling", Regierungschef) mehr sein. 15 Jahre war er
Boss der Partei und brachte sie wieder an die Regierung. Zum Schluß war auch bei der Bevölkerung nicht mehr gut gelitten. Seine konservative Fine Gael-Partei sah/sieht also die Felle davon
schwimmen. Man kennt das. Man weiß aber auch: sehr schnell wird man merken, was man an ihm hatte. Er hatte eine ehrliche Haut, war offen und ziemlich direkt. Obwohl (oder gerade weil) selbst
Kirchgänger: Kein anderer europäischer Regierungschef hat sich so eindeutig gegen die katholische Amtskirche gestellt wie er: "Dies ist eine Republik. Nicht der Vatikan" ,
sagte er in seiner wahrscheinlich herausragensten Rede im Parlament. Hier ist sie - und der damalige Zusammenhang im Jahr
2011.